Mitfeiern! Veranstaltungsideen zum Luther-Moment 2021

Sieben Veranstaltungsideen, die man kombinieren und variieren kann.

1.     Ein Haushalt – ein Gast

Sollten die Beschränkungen im April noch weiterbestehen, kann eventuell ein Minimal-Angebot helfen, beim Feiern nicht alleine zu sein: Jeder Haushalt lädt sich am Samstagabend eine weitere Person ein, um mit ihr gemeinsam zu essen und den „Luther-Moment“ zu erleben. Wenn eine solche Aktion über die Gemeinde koordiniert wird, unterstützt sie auf jeden Fall ein Grundempfinden von Gemeinschaft.

Hierbei können auch begleitende Fragen das Wir-Gefühl stärken: Wann habe ich schon mal einen Luther-Moment erlebt? Welche Luther-Momente braucht unsere Gesellschaft? Welche Luther-Momente braucht unsere Kirchengemeinde? Was gibt mir Mut, Haltung zu zeigen? Worin unterscheiden sich Haltung und polarisierender Populismus? Wie hilft der Glaube, Zivilcourage zu wagen?

2.     1:1-Begegnungen

Warum nicht das Jubiläumswochenende zu einem „Spaziergangs-Wochenende“ machen? Eine Person lädt jemanden zu einem 30minütigen Spaziergang an der frischen Luft ein und unterhält sich über die oben genannten Fragen. Dann trägt die einladende Person diesen Spaziergang in ein Notizbuch ein und gibt dieses an die andere weiter, die sich nun ihrerseits jemanden sucht, mit dem sie spazieren geht. Wieder übernimmt die oder der Eingeladene das Notizbuch und sucht sich wiederum eine neue Person.

Mit ein bisschen guten Willen kommen da allein an einem Wochenende Dutzende von interessanten Begegnungen zustande. Gerade dann, wenn Menschen den Mut haben, nicht nur ihre besten Freunde, sondern auch eher unbekannte Nachbarn anzusprechen. Wenn diese Aktion vorher medial bekannt gemacht wurde, wird man viele begeisterte „Mitläuferinnen und Mitläufer“ finden.

3.     Online-Momente

Auch wenn viele zurzeit aufgrund der ewigen digitalen Sitzungen ein wenig online-müde sind, lassen sich sicherlich Menschen motivieren, am 17. April 2021 um 22:30 Uhr zu einer halben Stunde „Vor-Gespräch“ auf einer Online-Plattform zusammen zu kommen, um miteinander den „Luther-Moment“ zu feiern. Dazu wird es unter anderem ein Grußwort von Heinrich Bedford-Strohm, dem Ratsvorsitzenden der EKD, geben, das eingespielt werden kann.

Auch hierbei helfen vorbereitete Fragen, eine anregende Diskussion zu führen. Auch die die kleine Einführung „Ich bin hindurch. Luther in Worms“ ermöglicht den Beteiligten, sich auf das Treffen vorzubereiten … bis dann alle gemeinsam um 23:00 Uhr zusammen die Übertragung anschauen. Vielleicht mit einem Glas Sekt. Dabei kann auch einer seinen Bildschirm teilen und alle anderen können sich über die Chat-Funktion austauschen.

4.     Mehrere Personen

Sollten im April wieder Begegnung mehrerer Haushalte möglich sein, können sich zwei oder drei Haushalte treffen, um den Abend gemeinsam zu begehen. Gerne auch mit einem Essen (jeder bringt einen Gang mit) und geselligen Elementen. Für so einen Anlass finden Sie auf der Homepage wagemutig.de unter anderem Material für einen Gesprächskreis, mit dem Sie ohne größere Vorbereitung einen solchen Abend inhaltlich gestalten können.

Und möglicherweise fallen Ihnen ja auch Ideen ein, wie ein solcher Abend nachhaltig wird. Zum Beispiel, indem alle Beteiligten gemeinsam überlegen, wie sie sich mit einem Projekt in der Gemeinde, dem Ort oder der Gesellschaft einbringen können, auf Missstände hinweisen und neue Perspektiven entwickeln.

5.     Ein Gottesdienst

Die Gottesdienstreihe „Hier stehe ich!“ stellt sechs komplette Gottesdienst-Entwürfe (inklusive Liturgie, Predigt und Liedvorschlägen) vor, mit deren Hilfe Sie sich dem Thema „Was heißt es heute, Haltung zu zeigen“ aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nähern können. Die Gottesdienste sind dabei bewusst nicht an bestimmte Sonntage gebunden – und können so frei um den Jubiläumstermin im April gesetzt oder auch als Sommerreihe genutzt werden.

Außerdem laden sie ein, sich mit dem vielschichtigen Thema auseinander zu setzen und die damit verbundenen Spannungen (z.B.: „Was unterscheidet Haltung von Fanatismus?“) auszuhalten bzw. für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Neben biblischen Texten und Geschichten kommen dabei auch Luther selbst und seine Zeitgenossin Teresa von Avila zu Wort. Außerdem gibt es die Predigten als Audios. Diese finden Sie hier.

6.     Eine Veranstaltung mit regionalem Bezug

Sollten wieder größere Veranstaltungen möglich sein, dann freuen wir uns, wenn Sie den „Luther-Moment“ zu Ihrem „Luther-Moment“ machen. Etwa, indem Sie schon um 21:00 Uhr oder um 22:00 Uhr anfangen und in Ihrer Kirche (bzw. Ihrem Gemeindehaus) ein attraktives Rahmenprogramm zur Übertragung anbieten. Wenn dort zum Beispiel Ihr Gospelchor, Ihre Band oder Ihr Bürgermeister zu Gast sind, dann ist das ganze Projekt regional eingebunden.

Auch in einer solchen Veranstaltung könnte die Frage im Mittelpunkt stehen „Was ist mein Luther-Moment?“ Also: Welche mutigen und konstruktiven Schritte braucht es in unserer Region und unserer Gesellschaft, um Fehlentwicklungen vorzubeugen? Dazu kann man nicht nur in klassischer Weise Pin-Wände für Vorschläge aufstellen, es gibt inzwischen auch mehrere Apps, über die man Themen und Ideen digital sammeln kann. Und am schönsten wäre es, wenn am Ende alle sagen: „Lasst uns wieder etwas mutiger sein!“

7.     Eine überregionale Outdoor-Veranstaltung

Das eben genannte Konzept lässt sich natürlich auch als größere Form realisieren. Etwa als Event eines Dekanats, einer Jugendorganisation, der Frauenarbeit usw. Machen Sie doch ein Open-Air-Grill-Fest, bei dem eine große Leinwand oder ein LED-Bildschirm zum Zentrum eines gemeinsamen Festes wird. Sollte die Pandemie dann vorüber sein, freuen sich alle sehr wieder über echte Begegnungen.

Dazu könnte ein Luther-Darsteller den Anwesenden nicht nur von seinen Erlebnissen in Worms erzählen, sondern sie auch ermutigen, selbst Zivilcourage zu zeigen. Oder sie laden Menschen ein, die einen „Luther-Moment“ erlebt haben, einen Augenblick, in dem sie sich entschlossen haben, dem Unrecht entgegenzutreten. Dann bekommt das Ganze die Anmutung einer zweiten Osternacht.

Bei allen Ideen gilt: Menschen freuen sich sehr, wenn Sie am Ende als Erinnerung ein kleines Give-away bekommen: eine Luther-Kerze, einen Segensgruß, eine Luther-Praline oder etwas anderes. Oder eine mit roter Farbe lackierte 1-Euro-Münze, die sie im Portemonnaie immer daran erinnert, dass es sich lohnt, mutig zu sein, auf sein Gewissen zu hören und sich (wie Martin Luther) darauf zu besinnen, wie sehr das Evangelium eine Richtschnur für liebevolles Handeln ist.