Reformationsjubiläum 2017

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    Auszeichnung

    Die Geschichte lebendig halten

    Martina Stettner wird in diesem Jahr mit der Charlotte-Petersen-Medaille ausgezeichnet. Die Preisträgerin halte in besonderer Weise das Gedenken an jüdischem Leben in Haiger aufrecht, teilt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dillenburg mit.


    Die Charlotte-Petersen-Medaille wird in diesem Jahr am Montag, 29. September 2025 um 14.30 Uhr, in der Johann-von-Nassau-Schule in Dillenburg an Martina Stettner verliehen. Seit 2001 wird der Ehren-Preis alle zwei Jahre durch den Magistrat der Stadt Dillenburg in Gedenken an die Dillenburgerin Charlotte Petersen „für Verdienste um die Verständigung zwischen den Menschen“ verliehen.

    Die Laudatio hält Ronald Volk, der Enkel einer Haigerer Jüdin, die deportiert worden war. Roland Volk erfuhr seinerzeit durch die Arbeit Stettners was mit seiner Großmutter Selma Levi, geb. Hirsch geschehen war und steht seither in Kontakt mit ihr. Ronald Volk reist zur Verleihung aus den USA an. Martina Stettner ist Lehrerin für Religion und Geschichte an der Johann-Textor-Schule in Haiger. Im Jahr 1996, damals noch Referendarin, suchte sie einen Weg, das Thema Nationalsozialismus und Holocaust greifbar zu machen und fokussierte das Thema auf die Haigerer Stadtgeschichte.

    Die zentrale Idee war, die Schülerinnen und Schüler selbst recherchieren zu lassen. Die Spurensuche in der Stadt, mit Archivforschung im Landesarchiv Wiesbaden, Besuchen in Ausschwitz mit Nachforschung zu Haigerer Juden und der Dialog mit der Stadt sowie den Bürgerinnen und Bürgern führte zu Debatten; viele Antworten aus der Bevölkerung waren zurückhaltend.

    Broschüre zum Schicksal der Haigerer Juden

    Im Zuge des Projektes wurde die Broschüre „Das Schicksal der Haigerer Juden“ veröffentlicht, die von der GCJZ Dillenburg finanziert und vertrieben wurde. Die Broschüre erlangte bundesweit Aufmerksamkeit, wurde in Zeitungen erwähnt, in ARD-Sendungen gezeigt und weltweit in Leo Baeck-Instituten verbreitet. Es entstanden dadurch enge Verbindungen mit Nachfahren Haigerer Juden, die zum Teil erst durch die Spurensuche der Schülerinnen und Schüler vom Schicksal ihrer Familie erfuhren.

    Das Schul-Projekt initiierte ebenfalls die Unterstützung von Schule und Verwaltung für Stolperstein-Verlegungen und Gedenkveranstaltungen, die auch immer von Schülerinnen und Schülern begleitet werden und heute noch stattfinden.

    Spätere und heutige Arbeiten zum Gedenken und zur Erinnerung an die Schicksale jüdischer Haigerinnen und Haigerer bauen auf dieser geschichtlichen Pionierarbeit von Martina Stettner und ihren damaligen Schülerinnen und Schülern der Klasse 10 auf. Die Verleihung der Charlotte-Petersen-Medaille soll diese wichtige Basisleistung wertschätzen und würdigen, heißt es in der Ankündigung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Dillenburg.

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